Das beste Podcast-Mikrofon? RØDE NT-USB Mini: Test und Erfahrungen
Eine der häufigsten Fragen, die uns KundInnen stellen, ist: Welches Mikrofon soll ich für die Aufnahme meines Podcasts verwenden? In unserer Arbeit als Podcast-ProduzentInnen haben wir schon diverse Aufnahmen mit den verschiedensten Mikrofonen gehört und können inzwischen sehr gut vergleichen, welche Modelle sich in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis lohnen.
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Über den Autor: Kurt Woischytzky ist Inhaber des größten YouTube-Kanals für Podcaster in der DACH-Region und hat mit seinem Unternehmen kurt creative bereits über 200 KundInnen beim Start ihres Podcasts und YouTube-Kanals unterstützt.
Wann ist ein USB-Mikrofon die richtige Wahl?
Die Wahl des Mikrofons ist natürlich ein bisschen davon abhängig, wie die Aufnahmesituation aussieht – also ob z.B. mehrere Personen gleichzeitig in einem Raum aufgenommen werden sollen oder ob nur ein Moderator oder eine Moderatorin das Interview über das Internet aufnimmt. In letzterem Fall empfehlen wir fast immer ein USB-Mikrofon, da das die einfachste und günstigste Lösung für EinsteigerInnen ist.
Ein USB-Mikrofon kann ohne weiteren technischen Aufwand einfach per USB an einen Computer angeschlossen werden und dann mit einem Audio-Schnittprogramm wie Audacity oder Garage Band aufgezeichnet werden, oder aber für die Aufnahme eines Remote-Interviews über das Internet, z.B. mit einem Tool wie Studio-Link, genutzt werden. Mehrere Personen an einem Ort gleichzeitig aufzunehmen, ist mit einem USB-Mikrofon aber kaum realisierbar, da die meisten Programme nur ein USB-Mikrofon gleichzeitig nutzen können.
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Warum viele USB-Mikrofone keine Qualität liefern
Im Bereich der USB-Mikrofone hat es in den letzten zwei Jahren eine regelrechte Explosion bei der Vielfalt der angebotenen Modelle gegeben. Neben den USB-Varianten namhafter Mikrofone, wie z.B. vom Hersteller Rode, drängen auch immer mehr Noname-Produkte in den Markt, die oft nur Nachbauten anderer bekannter Mikrofone sind und qualitativ bei weitem nicht mit diesen mithalten können (trotz vergleichbarer Preise).
Auch die KäuferInnenbewertungen auf Handelsplattformen wie Amazon oder ebay geben nur wenig Aufschluss über die tatsächliche Qualität der Mikrofone, da hier oft von technischen LaiInnen bewertet wird, die keinen Vergleich mit anderen Modellen ziehen können oder die an die Tonqualität nicht die Anforderungen stellen, die für Podcasts angebracht sind, weil sie die Mikrofone nur für Videocalls und ähnliches nutzen. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass ein hoher Preis nicht automatisch auch für eine hohe Qualität steht – vielmehr haben sich die meisten Hersteller inzwischen auf ein Preisniveau zwischen 50 und 100 Euro eingependelt, unabhängig von der gebotenen Qualität.
Überblick: Das RØDE NT-USB Mini
Aus unserer Erfahrung mit verschiedensten USB-Mikrofonen können wir insbesondere die Modelle des Herstellers Rode besonders hervorheben. Der australische Hersteller entwickelt seine Mikrofone schon seit langer Zeit selbst und verwendet hochwertige Bauteile in der Produktion. Im Bereich der USB-Mikrofone bietet Rode aktuell zwei Modelle an: zum einen das Rode NT-USB für ca. 170 €* und dessen kleineren Bruder, das Rode NT-USB Mini für ca. 100€*. Beide sind ihren Preis absolut Wert, wobei das Rode NT-USB viel weniger handlich ist und daher eher für den stationären Einsatz geeignet ist (allein der Karton das Rode NT-USB ist fast fünf mal so groß wie der das Rode NT-USB Mini).
Da für viele PodcasterInnen wichtig ist, das Mikrofon leicht transportieren zu können und es z.B. auch einem Interview-Gast per Paket schicken zu können, empfehlen wir den meisten das handliche Rode NT-USB Mini. Von diesem Mikrofon haben wir selbst auch einige Modelle auf Lager, die wir InterviewpartnerInnen auf Anfrage als Gäste-Mikrofon verleihen. Das Rode NT-USB Mini ist sehr robust gebaut und gleichzeitig kompakt. Es wird mit einem Mini-Standfuß geliefert. Um es auf eine zum Sprechen angenehme Höhe zu bringen, kann man es auf die mitgelieferte Box stellen und zusätzlich noch einen Stapel Bücher unterlegen.
Auf der Rückseite des Mikrofons lassen sich Kopfhörer anschließen, die sowohl zum Abhören des eigenen Signals genutzt werden können, als auch um die InterviewpartnerInnen zu hören. Außer dem Lautstärkeregler für die Kopfhörer gibt es keine weiteren Einstellmöglichkeiten. So ist z.B. die Empfindlichkeit fest eingestellt und Menschen mit einer sehr lauten Stimme müssen entsprechend einen größeren Abstand zum Mikrofon einnehmen (empfehlenswert sind hier bei ca. 10 bis 15 cm).
Nach dem Aufbau des Mikrofons muss dieses nur per USB an dem gewünschten Computer angeschlossen werden. Bei allen modernen Betriebssystemen meldet es sich direkt als Audio-Interface an und es müssen keine weiteren Treiber installiert werden. Anschließend kann das Rode NT-USB Mini* im gewünschten Programm als Eingangskanal und als Ausgangskanal (für die Kopfhörer) eingestellt werden.
* Bei den Links handelt es sich um Affiliate-Links.
Soundcheck: Auf den Frequenzgang kommt es an
Der Sound des Rode NT-USB Mini ist für ein USB-Mikrofon relativ ausgewogen. Es kommt nicht zu den bei anderen Mikrofonen üblichen Verzerrungen oder einen blechernen Klang. Trotzdem hat das Rode NT-USB Mini Schwächen im tiefen Bassbereich und eine leichte Überbetonung im höheren Bassbereich. Die hohen Höhen ab ca. 10 Kilohertz hingegen sind deutlich unterrepräsentiert. Als ProduzentInnen fällt uns jedoch auf, dass das Rode NT-USB Mini trotzdem einen gewissen Teil dieser Frequenzen abbilden kann, die wir bei der Produktion im Mastering anschließend wieder herausholen können. Bei vielen anderen Mikrofonen sind diese Frequenzen komplett verloren und können auch nicht mehr nachträglich wieder hervorgeholt werden.
Aufgrund der kompakten Bauweise und der kleinen Kapsel des Mikrofons kommt es schnell zu Übersteuerungen bei Plosivlauten, wie “P”s und “K”s. Abhilfe kann hier z.B. ein Pop-Filter schaffen, der vor dem Mikrofon positioniert wird und den bei Plosivlauten entstehenden Wind zerstreuen kann.
Fazit: Für wen lohnt sich das RØDE-NT-USB Mini?
Das Rode NT-USB Mini* ist ein praktisches Mikrofon für alle Solo-PodcasterInnen oder Personen, die Interviews remote über das Web aufnehmen möchten. Für den Preis von ca. 100 € wird eine absolut solide Klangqualität geboten. Die Einrichtung des Mikrofons ist einfach, wodurch auch EinsteigerInnen gut damit zurecht kommen. Die Bauweise ist sehr robust und kompakt.
Ein Kritikpunkt sind die fehlenden Einstellungsmöglichkeiten: die Empfindlichkeit des Mikrofons ist nicht einstellbar und wer eine besonders laute Stimme hat, muss sich mit einem größeren Sprechabstand (und damit auch mehr Raumhall) behelfen. Außerdem ist der mitgelieferte Standfuß sehr klein und es ist fast immer notwendig, das Mikrofon auf eine Erhöhung zu stellen, um es bequem nutzen zu können.
Für den Kauf des Rode NT-USB Mini empfehlen wir den Händler Thomann*, bei dem wir schon seit Jahren unsere gesamte Audiotechnik bestellen. Hier gibt es neben einem günstigen Preis und gutem Service auch die Möglichkeit, das bestellte Produkt bei Nichtgefallen wieder zurückzuschicken.
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