Podcast Subscriptions: Lohnen sich bezahlte Podcasts?

von | 07.06.21 | Podcast-Marketing

Um einen Podcast zu monetarisieren gab es bisher zwei Möglichkeiten: das Schalten von Werbung im Podcast bzw. den Podcast über Sponsoring zu finanzieren oder den Podcast als unternehmenseigenen Corporate Podcast anzulegen.

Doch jetzt ist eine neue Möglichkeit dazugekommen, die für den Podcast-Markt sehr innovativ ist, bei der es sich aber eigentlich um ein klassisches Verdienstmodell handelt: die Subscriptions. Was das genau ist und wie es technisch im Detail funktioniert erfährst du in diesem Blogbeitrag.

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Über den Autor: Kurt Woischytzky ist Inhaber des größten YouTube-Kanals für Podcaster in der DACH-Region und hat mit seinem Unternehmen kurt creative bereits über 200 KundInnen beim Start ihres Podcasts und YouTube-Kanals unterstützt.

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Formen der Podcast-Monetarisierung

Wenn du mit deinem Podcast Geld verdienen möchtest, ist es erst einmal wichtig zu wissen, ob du den Podcast für ein Unternehmen oder privat produzierst. 

Handelt es sich um einen Unternehmenspodcast, empfehlen wir, ihn direkt als Corporate Podcast anzulegen. Hierbei handelt es sich um einen Podcast, der vom Unternehmen produziert, direkt mit diesem verknüpft und gezielt als Marketingtool eingesetzt wird. Der Corporate Podcast bietet eine gute Plattform, um die eigene Kompetenz zu unterstreichen und macht die HörerInnen somit auf subtile Art und Weise auf das Unternehmen aufmerksam. 

PodcasterInnen, deren Podcast nicht im Unternehmenskontext entsteht, wie es z.B. bei journalistischen Podcasts oder Comedy-Formaten der Fall ist, hatten bisher eher wenig Möglichkeiten, ihren Podcast zu monetarisieren, es sei denn, sie hatten eine so große Reichweite, dass Werbetreibende auf sie aufmerksam wurden. Dies hat sich nun mit den sogenannten Subscriptions geändert. Doch was sind Subscriptions? 

Auf deutsch übersetzt bedeutet Subscriptions soviel wie Abonnements, was man zum Beispiel aus dem Zeitungsbereich kennt. Hierbei zahlt man eine monatliche Gebühr, um Zugriff auf bestimmte redaktionelle Inhalte zu erhalten. Ebenso funktioniert dies auch im Podcastbereich. Es handelt sich schlicht um Gebühren, die man bezahlt, um Zugriff auf gewisse Podcast-Inhalte zu bekommen.

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Warum gab es bisher keine Subscriptions?

Bisher war das im Podcastbereich aufgrund der technischen Gegebenheiten sehr schwierig. Durch die Veröffentlichung über einen RSS-Feed waren Podcasts immer und überall öffentlich verfügbar. Bei der Veröffentlichung wurden die Podcastinhalte automatisch an Spotify, Apple Podcasts und andere Plattformen gesendet, worauf man als PodcasterIn keinen großen Einfluss nehmen konnte. Die einzige Option waren bisher geschützte Bereiche über Plattformen wie Patreon, in die man sich einloggen und bestimmte Premiuminhalte abrufen kann. Die Einstiegshürde ist hierbei allerdings recht hoch, da die NutzerInnen auf einer für sie meist noch nicht vertrauten Plattform Zahlungsdaten hinterlegen mussten. Dies hat viele PodcasterInnen abgeschreckt, weshalb sich Subscriptions in diesem Bereich bislang noch nicht durchgesetzt hatten. Doch dies hat sich nun geändert!

Spotify und Apple Podcasts haben auf die große Nachfrage nach einem Subscription-Modell reagiert und entsprechende Angebote in ihren Apps hinterlegt. Spotify steht nach wie vor an der Spitze der Podcast Apps, hat die meisten Podcast-Abrufzahlen und ist für viele Menschen die erste Anlaufstelle, wenn es um das Hören von Podcasts geht. Als Spotify schließlich angekündigt hat, dass sie das Modell der Subscriptions einführen, hat Apple schnell nachgezogen und einen knappen Monat später auch eine Funktion für Podcast Subscriptions in der Apple Podcasts App veröffentlicht.

Wie funktionieren Subscriptions auf Spotify?

Bei Spotify muss man, um Subscriptions als PodcasterIn anzubieten, den von Spotify betriebenen Hoster AnchorFM benutzen. Genaueres zum Thema Podcast Hoster erfährst du in diesem Beitrag

Durch die Zugehörigkeit zu Spotify ist AnchorFM natürlich eng mit Spotify verknüpft und punktet mit einem reibungslosen Ablauf bei der Integration zu Spotify. AnchorFM besitzt aber einige technische und urheberrechtliche Einschränkungen, über die du dich vor der Nutzung dieser Plattform noch einmal informieren solltest. 

Wenn man sich für die Subscriptions bei AnchorFM freigeschaltet hat, kann man auswählen, welche Episoden auf Spotify frei verfügbar sein sollen, welche also von jedem kostenlos gehört werden können und welche Episoden sogenannte Premium Episoden sind, die man nur gegen Bezahlung abrufen kann.  

Dies kann man ganz einfach durch das Klicken auf Checkboxen auswählen. Auf dem eigenen Profil des Podcasts in der Spotify App kann man dann die Möglichkeit anbieten, eine entsprechende Subscription abzuschließen. Die Bezahlung funktioniert dadurch, dass die meisten NutzerInnen durch die Spotify Premium-Mitgliedschaft ohnehin schon eine Zahlungsweise hinterlegt haben, sehr einfach. 

Die Subscription muss dann nur noch in eine Art Warenkorb gelegt und dazugebucht werden. Somit hat man als NutzerIn sofort Zugriff auf die freigeschalteten Inhalte.

Weiter Funktionen, die bei Spotify geplant sind, sind zum Beispiel das Verschicken von Direktnachrichten an alle Subscriber, wodurch man sich noch einfacher vernetzen kann. 

Leider gibt es allerdings einen kleinen Dämpfer: Bislang sind die Spotify Subscriptions nur in den USA verfügbar und es ist noch nicht bekannt, wann es sie auch in Deutschland oder anderen Ländern geben wird. Von Spotify wurde dies für die nächsten Monate angekündigt.

Wie funktionieren Subscriptions auf Apple Podcasts?

Apple ist mit der Plattform Apple Podcasts kurz nach Einführung der Spotify-Subscriptions nachgezogen und steht Spotify von der Funktion in nichts nach. 

Die Funktion für die Podcast Subscription ist mit iOS 14.6 an alle Apple Geräte ausgerollt worden und steht vielen NutzerInnen bereits zur Verfügung. Anders als bei Spotify gibt es hier keine geografischen Einschränkungen, sondern die Funktion ist in 170 Ländern, unter anderem auch in Deutschland, nutzbar. 

Die Zahlweise für die Subscriptions ist auch bei Apple Podcasts sehr einfach und auch hier macht sich der Anbieter zunutze, dass die meisten bereits Zahlungsdaten hinterlegt haben, beispielsweise um auf iTunes Musik-Titel zu kaufen. Die technische Hürde, eine Subscription abzuschließen, ist also recht gering.

Als PodcasterIn muss man dem sogenannten Podcaster Programm beitreten und einen Lizenzvertrag akzeptieren, um Subscriptions anzubieten.  Auf PodcasterInnen kommt außerdem eine Zahlung von 19,99€ pro Jahr hinzu.

Der technische Ablauf bei Apple Podcasts ist ein wenig anders als bei Spotify und verglichen mit den Funktionen auf Spotify deutlich flexibler. NutzerInnen sind an keinen bestimmten Hoster gebunden, sondern können ihren Podcast weiterhin über den RSS-Feed zur Verfügung stellen. Die Premium-Episoden, die nur gegen Bezahlung zur Verfügung stehen, lädt man über das Portal Apple Podcasts Connect hoch. Auf diesem Portal kann man direkt die MP3-Dateien hochladen sowie Beschreibungstexte schreiben und auch einstellen, für wen die entsprechenden Inhalte verfügbar sein sollen.

Auch bei der Distribution der Folgen gibt es verschiedene Optionen. So zum Beispiel den Early Access, bei dem man NutzerInnen frühzeitig Zugriff auf die Episode gewährt. Man kann außerdem Archive anlegen, bei denen HörerInnen gegen Bezahlung ältere Episoden abrufen können oder auch separate bezahlte Channels einrichten, die parallel zum kostenlosen Podcast angeboten werden.

Für wen lohnen sich Podcast Subscriptions?

Nach der Monetarisierung durch Werbung in Podcasts ist nun der Schritt gefolgt, der schon in vielen anderen Bereichen stattgefunden hat: die Monetarisierung durch Abonnements. Das lohnt sich insbesondere für qualitativ hochwertige Podcasts, wie zum Beispiel journalistische Formate, hinter denen aufwändige Recherchearbeit steht.

Wenn du eher einen Hobbypodcast betreibst, könnte es schwer werden, bezahlende AbonnentInnen zu gewinnen, da im Internet nach wie vor viele Inhalte kostenlos angeboten werden und die meisten Menschen nicht dazu bereit sind, Geld für Formate wie Podcasts auszugeben.

Die Unterstützung seitens der Plattform finden wir bei Apple eindeutig besser, da mehr Flexibilität geboten wird. PodcasterInnen haben viele Freiheiten und Möglichkeiten ihre Inhalte darzustellen, die Subscriptions zu gestalten und den Hoster zu wählen.

Insbesondere Letzteres unterliegt bei Spotify einigen Einschränkungen, weshalb es fraglich ist, ob sich bereits etablierte Podcasts dazu entscheiden werden, ihren Hoster zu wechseln, nur um die Subscription-Funktion von Spotify nutzen zu können. 

Du möchtest wissen, wie du deinen Podcast am besten vermarkten kannst und ob sich für dich Podcast Subscriptions lohnen? Du hast bereits eine zündende Idee für einen Podcast, doch brauchst Unterstützung bei der Konzeption, Aufnahme und Produktion deines Podcasts? Dann schreib uns gerne eine Nachricht oder buche direkt eine Beratungsstunde.

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