YouTube Algorithmus verstehen: So steigerst du die Aufrufzahlen deiner Videos und Podcasts in 2026

von | 26.11.25 | YouTube-Strategie

Wer heute mit YouTube wachsen will – egal ob mit klassischen Videos oder Video-Podcasts – kommt an einem Thema nicht vorbei: dem YouTube Algorithmus. Er entscheidet, ob dein Kanal sichtbar wird oder im digitalen Nirgendwo verschwindet. In diesem Beitrag erfährst du, wie der YouTube Algorithmus wirklich tickt, welche Rolle Suchbegriffe, Watchtime und Persona spielen und wie du mit konkreten Praxis-Hacks dafür sorgst, dass deine Videos vom Empfehlungsalgorithmus bevorzugt ausgespielt werden.

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Über den Autor: Kurt Woischytzky ist Inhaber des größten deutschen YouTube-Kanals für Podcaster und hat mit seinem Unternehmen kurt creative bereits über 200 KundInnen beim Start ihres Podcasts und YouTube-Kanals unterstützt.

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Warum der Empfehlungsalgorithmus wichtiger ist als deine Abonnenten

YouTube kennt im Kern drei Traffic-Quellen: Abonnenten, Suche und Empfehlungen. Früher waren Abonnenten die wichtigste Basis für Aufrufe – ähnlich wie heute noch bei Apple Podcasts oder Spotify, wo die Abos im Vordergrund stehen. Auf YouTube sind neue Videos inzwischen in den speziellen „Subscription“-Tab ausgelagert. Wer dort nicht aktiv reinschaut, verpasst leicht deine Inhalte. Bedeutet: Nur auf den Abo-Feed zu setzen, ist heute zu wenig. Der Löwenanteil der Aufrufe entsteht über die YouTube Suche und vor allem über den Empfehlungsalgorithmus, der Videos an Menschen ausspielt, die deinen Kanal noch gar nicht kennen – und genau dort entscheidet sich, ob dein Kanal durch die Decke geht oder stehen bleibt.

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YouTube und Google-Suche: So optimierst du deine Videos mit den richtigen Keywords

YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt – und eng mit Google verknüpft. Deine Videos können sowohl in der YouTube Suche als auch direkt in den Google Suchergebnissen ausgespielt werden. Damit das passiert, musst du deine Inhalte gezielt für Suchbegriffe optimieren. Drei Elemente sind dabei entscheidend: der Titel, der Beschreibungstext und die Keywords (Tags). Im Titel sollten möglichst viele Begriffe vorkommen, die deine Zielgruppe tatsächlich verwendet. Wichtig: Profisprache und Nutzer-Sprache sind oft nicht identisch. Während du vielleicht sagst „ich produziere einen Podcast“, tippen viele Einsteiger „Podcast erstellen“ oder „Podcast aufnehmen“ ein. Nutze Tools wie Google Trends oder – wenn du ein Google Ads Konto hast – den Google Keyword Planner, um herauszufinden, welche Formulierungen wirklich gesucht werden. Baue diese Keywords in Titel, Beschreibung und auch in die Kapitelmarken mit Zeitstempeln ein, um deinen YouTube SEO Effekt zu maximieren.

Der YouTube Empfehlungsalgorithmus: Wie deine Videos an völlig neue Zuschauer ausgespielt werden

Der eigentliche Gamechanger ist heute der Empfehlungs- oder Vorschlagsalgorithmus. Inspiriert von TikTok und Instagram Reels spielt YouTube Videos an Menschen aus, die deinen Kanal noch nie gesehen haben, die aber thematisch zu deinem Content passen. Gerade allgemeine Themen, Impuls-Videos und unterhaltende Formate profitieren von diesem Mechanismus. Damit der Empfehlungsalgorithmus dich liebt, müssen zwei Dinge zusammenkommen: Erstens muss YouTube dein Video als „gutes“ Video bewerten. Zweitens muss es als inhaltlich passend zum jeweiligen Nutzerprofil erkannt werden. Genau daraus ergibt sich dein Wachstum: Wenn viele fremde Nutzer dein Video vorgeschlagen bekommen, es anklicken, lange schauen, liken und kommentieren, schießt dein Qualitätsscore nach oben – und mit ihm deine Reichweite.

Qualitätsscore verstehen: Likes, Kommentare, Watchtime und warum Interaktion so wichtig ist

YouTube bewertet die Qualität deiner Videos anhand messbarer Signale. Besonders stark wirken Likes: Oft ist in den Statistiken klar zu sehen, wie ein Video nach den ersten Likes plötzlich deutlich mehr Aufrufe bekommt, weil der Algorithmus daraus schließt: „Dieses Video kommt gut an, das spielen wir mehr Leuten aus.“ Kommentare funktionieren ähnlich – jeder Kommentar ist ein Qualitätssignal nach oben. Dazu kommen Kennzahlen wie Watchtime und durchschnittliche Wiedergabedauer: Wie lange bleiben Zuschauer im Schnitt dran? An welcher Stelle springen sie ab? Je länger Menschen dein Video schauen und je intensiver sie interagieren (liken, kommentieren, abonnieren), desto höher stuft der YouTube Algorithmus deinen Qualitätsscore ein. Parallel experimentiert YouTube bereits damit, Inhalte automatisch zu transkribieren und per KI auf Informationsdichte zu prüfen – ein weiterer Hinweis darauf, dass gehaltvolle, nutzwertige Videos langfristig im Vorteil sind.

Persona statt Zufall: Warum der Algorithmus genau weiß, welcher User zu deinem Kanal passt

YouTube analysiert das Verhalten jedes einzelnen Nutzers sehr genau: Welche Videos werden geschaut, welche Themen werden gesucht, wo wird geliked, wo wird schnell weggeklickt? Daraus entstehen Nutzertypen, also Profile mit klaren Interessen. Ein Beispiel: Der Algorithmus erkennt eine Person als „technikinteressierten Podcast-Enthusiasten“ und sucht gezielt nach Videos, die sowohl Podcast-Themen als auch technische Inhalte beinhalten. Genau deshalb ist es für deinen Erfolg entscheidend, eine klare Persona für deinen Kanal zu definieren. Überlege dir: Wer soll meine Videos sehen? Welche Fragen hat diese Person? Welche Tiefe wünscht sie sich – eher oberflächliche Einordnung oder detaillierte Schritt-für-Schritt-Erklärungen? Wenn deine Inhalte konsequent auf diese Persona zugeschnitten sind, steigert das die Wahrscheinlichkeit, dass der Empfehlungsalgorithmus dein Video genau diesen Nutzertypen vorschlägt – und du wirst für die „richtigen“ Menschen sichtbar.

Trends, Nische und Wettbewerb: Wie du Angebot und Nachfrage auf YouTube für dich nutzt

Neben Qualität und Passgenauigkeit auf das Nutzerprofil spielen auch zeitliche Dynamik und Marktsituation eine Rolle. Themen, die aktuell überall in den Medien sind – etwa politische Ereignisse oder saisonale Phänomene – werden auf YouTube besonders häufig gesucht. Diese Trendthemen kannst du mit Google Trends identifizieren und mit passenden Videos besetzen. Spannend: Selbst ältere Videos können plötzlich wieder Fahrt aufnehmen, wenn ihr Thema nach Jahren unverhofft zum Trend wird. Gleichzeitig gelten auf YouTube die klassischen Regeln von Angebot und Nachfrage. In überlaufenen Nischen wie Straßenumfragen, Mainstream-Comedy oder Reisevlogs konkurrierst du mit einer Masse hochoptimierter Kanäle. Dort ist es ungleich schwerer, im Empfehlungsalgorithmus sichtbar zu werden. In einer klaren, enger definierten Nische mit weniger Konkurrenz reicht dagegen oft schon ein solider Qualitätsscore, um vorgeschlagen zu werden. Wer schlau ist, sucht sich also bewusst ein Thema mit ausreichender Nachfrage, aber überschaubarem Angebot.

A/B-Tests für Titel und Thumbnails: So findest du heraus, was deine Zielgruppe wirklich anklickt

Wenn dir im YouTube Studio die A/B-Test-Funktion bereits zur Verfügung steht, solltest du sie nutzen. Du kannst mehrere Varianten von Videotitel und Thumbnail anlegen und YouTube testet automatisch, welche Kombination die höchste Klickrate erzielt. Einem Teil der Nutzer wird Titel 1 angezeigt, einem anderen Titel 2, einem dritten vielleicht Titel 3 – gleiches Prinzip beim Thumbnail. Der Algorithmus misst, welche Version am häufigsten angeklickt wird und bevorzugt diese Variante. Für dich bedeutet das: Du bekommst knallharte Daten dazu, welche Formulierungen, Keywords und Bildstile deine Zielgruppe wirklich überzeugen. Gleichzeitig lieferst du YouTube wertvolle Signale, um deine Inhalte noch besser passenden Personas vorzuschlagen. Mit jedem Test wirst du besser darin, klickstarke Titel und Vorschaubilder zu entwickeln – ein Hebel, der im Kampf um Aufmerksamkeit kaum zu überschätzen ist.

Die perfekte Hook: Warum die erste Minute deines Videos über Erfolg oder Misserfolg entscheidet

Die Benutzeroberfläche von YouTube hat sich verändert: Im Feed werden Videos oft automatisch angespielt, schon die ersten Sekunden laufen, bevor jemand aktiv klickt. In diesem kurzen Zeitfenster entscheidet sich, ob der Nutzer hängen bleibt oder weiterscrollt. Genau deshalb ist die sogenannte Hook – die erste halbe bis ganze Minute – inzwischen entscheidend für den Algorithmus. Diese Anfangsphase muss überzeugen: klarer Nutzen, starke Aussage, eine spannende Frage oder ein überraschender Einstieg. Wenn du es schaffst, die Zuschauer in diesen ersten 40 bis 60 Sekunden zu fesseln, steigt deine Click-Through-Rate, weil mehr Menschen bewusst auf das Video klicken. Gleichzeitig erhöht sich die Watchtime, weil die Zuschauer schon eine Minute investiert haben und eher dranbleiben. Der Empfehlungsalgorithmus erkennt: „Dieses Video hält die Leute im Feed fest“ – und spielt es noch mehr Nutzern aus. Eine starke Hook ist damit einer der wirksamsten Hebel, um deine Reichweite nachhaltig zu steigern.

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